Sonntag, 27. November 2011

375

375 Die Kirche legt die Symbolik der biblischen Sprache im Licht des
Neuen Testamentes und der Überlieferung authentisch aus und lehrt, daß
unsere Stammeltern Adam und Eva in einen ursprünglichen Stand der
„Heiligkeit und Gerechtigkeit“ eingesetzt wurden (K. v. Trient, Dekret über
die Erbsünde, Kan. 1: DS 1511). Diese Gnade der ursprünglichen Heiligkeit
war eine „Teilhabe am göttlichen Leben“ (1).


375 (1) Vgl. LG (Lumen gentium) 2
Der ewige Vater hat die ganze Welt nach dem völlig freien, verborgenen
Ratschluß seiner Weisheit und Güte erschaffen. Er hat auch beschlossen, die
Menschen zur Teilhabe an dem göttlichen Leben zu erheben. Und als sie in Adam
gefallen waren, verließ er sie nicht, sondern gewährte ihnen jederzeit Hilfen zum
Heil um Christi, des Erlösers, willen, „der das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der
Erstgeborene aller Schöpfung“ (Kol 1,15). Alle Erwählten aber hat der Vater vor
aller Zeit „vorhergekannt und vorherbestimmt, gleichförmig zu werden dem Bild
seines Sohnes, auf daß dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Röm
8,29). Die aber an Christus glauben, beschloß er in der heiligen Kirche zusammenzurufen.
Sie war schon seit dem Anfang der Welt vorausbedeutet; in der Geschichte
des Volkes Israel und im Alten Bund wurde sie auf wunderbare Weise vorbereitet,
in den letzten Zeiten gestiftet, durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbart,
und am Ende der Weltzeiten wird sie in Herrlichkeit vollendet werden. Dann
werden, wie bei den heiligen Vätern zu lesen ist, alle Gerechten von Adam an, „von
dem gerechten Abel bis zum letzten Erwählten“, in der allumfassenden Kirche beim
Vater versammelt werden.

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